Hier stelle ich eine Auswahl von Methoden vor, mit denen ich arbeite.
Genogramm
Bei einem Genogramm oder auch Soziogramm werden die Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern oder auch mit Personen außerhalb der Familie wie auf einer Landkarte schriftlich von Ihnen festgehalten. Dabei können unter anderem gute und schwierige sowie sehr enge oder distanzierte Beziehungen mit Symbolen abgebildet werden.
Die bildliche Darstellung des Familienstammbaums gibt Aufschluss über die Beziehung einzelner Familienmitglieder zueinander und ermöglicht auf diese Weise, einen Überblick zu verschaffen und den Bezug auf Ihr Anliegen zu erkennen. Dies gilt für das gegenwärtige Thema als auch Themen aus der Vergangenheit oder gar Generationenübergreifend.
Mit Hilfe des Genogramms können wir die in einer Familie vorhandenen Glaubenssätze veranschaulichen und die Ressourcen und Kraftquellen deutlich machen.
Das Familienbrett
Das sogenannte System- oder Familienbrett ist eine Form der Aufstellung, die im Gegensatz zur Familienaufstellung, ganz ohne das Zutun anderer Personen auskommt und so jederzeit in meiner Praxis umsetzbar ist.
Um Ihr Anliegen im Einzelsetting zu behandeln, gibt es die anschauliche Möglichkeit, Sie durch eine Aufstellung mit von Ihnen platzierten Figuren auf einem Familienbrett zu leiten.
Diese Figuren werden von Ihnen benannt und verkörpern die für Ihr System wichtigen Personen oder Elemente. Ich leite Sie durch meine Fragestellung an, Beziehungssysteme und als belastend empfundene Lebensumstände zu visualisieren und Beziehungszusammenhänge darzustellen. Auch Symptome, Entscheidungsfindungen und berufliche Schwierigkeiten werden sichtbar, Geheimnisse können aus der Tiefe hervorgeholt werden.
Das Ziel ist es hier, neue Perspektiven auf die Familie, die Beziehung, ein Team oder eine Problematik zu gewinnen und mit diesen Einsichten Lösungs- oder Klärungsmöglichkeiten denkbar und umsetzbar zu machen.
Die Familienaufstellung
Die Aufstellung findet in einem geschützten, vertrauensvollen Rahmen statt. Vor jeder Aufstellung steht ihr Anliegen, das im Vorgespräch zwischen Ihnen und mir klar herausgearbeitet und formuliert wird. In dieser Gruppenarbeit stehen Personen zur Verfügung, die Anzahl ergibt sich aus Ihrem Anliegen. Sie wählen aus der Gruppe der anwesenden sogenannte Repräsentanten aus und stellen sie räumlich zueinander auf. Jede Person fühlt sich in ihre zugewiesene Rolle ein und wird einzeln abgefragt zu ihren Eindrücken, Wahrnehmungen und Gefühlen. Sie beobachten das Geschehen zuerst von außen und erhalten Einblicke in verborgene Dynamiken von Beziehungen und Verhaltensmustern. Es können z.B. nicht verarbeitete Themen einzelner Familienmitglieder ans Licht kommen, die Einfluss auf ihr Leben im Hier und Jetzt haben oder sogar über Generationen weitergegeben wurden.
Als nächster Schritt wird ein Lösungsbild erarbeitet, in dem alle Personen sich so platzieren, wie es sich für sie ideal anfühlt, das aufgestellte System bringt sich nun in eine neue Balance, in der es sich für alle Beteiligten passender anfühlt als zuvor. Das wiederum bringt neue Aspekte für Sie ans Licht. Nach der Aufstellung wird ein Nachgespräch geführt, um das Erlebte nochmals zu reflektieren.
Der Begriff Familienaufstellung ist ein wenig irreführend, da sich die Methode der Aufstellung auch für andere soziale Gefüge, wie z.B. Arbeitsteams, Organisationen, für die Paarbeziehung oder auch für innerpsychische Strukturen oder Problemfelder eignet.
Derzeit gibt es über 80 Formen von Systemaufstellungen. Sie sind durch die gemeinsame Vorgehensweise verbunden.
Hypothetische Ziel- und Lösungsorientierte Fragen
Die Wunderfrage
Ein Mittel der Systemik ist es Ihre Ressourcen zu aktivieren indem man gewohnte Denkmuster hinterfragt. Was müssten Sie tun, um Ihre Situation zu ändern? Wäre eine hypothetische Frage, ganz konkret ist die Zielfrage: Wie kann ich Ihnen helfen?
Die Methode der Wunderfrage ist Teil der „Lösungsfokussierten Kurztherapie“ und wurde in den 1980er Jahren von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg entwickelt: „Angenommen eines Nachts passiert ein Wunder, und während Sie schlafen, wird Ihr Problem gelöst: Was wäre am nächsten Morgen anders, woran Sie merken würden, dass ein Wunder geschehen ist?“ Basierend darauf und tiefergehend kann sich im gemeinsamen Gespräch eine neue Perspektive entwickeln, die die Ressourcen aktiviert und zur Klärung des Anliegens beiträgt.
Reframing
Durch Umdeutung wird einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder ein anderer Sinn zugewiesen, und zwar dadurch, dass ich Ihnen im Gespräch die Möglichkeit schaffe, die Situation in einem anderen Kontext zu sehen. Rahmen heißt auf Englisch „frame“, daher der Begriff „Reframing“. Das bedeutet, unsere Sicht ist sozusagen eingegrenzt, wie durch einen Rahmen. Verlassen wir diese geistige Festlegung, können neue Vorstellungen und Deutungsmöglichkeiten entstehen.
Durch ein gemeinsames Gespräch über eine z.B. belastende Situation lassen wir das Geschehene in einem anderen Blickwinkel, also Rahmen erscheinen, sodass er es Ihnen erleichtert wird, mit der Situation umzugehen oder sie ganz grundsätzlich besser zu verstehen.
Arbeit mit dem inneren Team
Unterschiedliche Werte, Gefühle, Bedürfnisse oder Ansichten machen unsere innere Vielfalt aus. Manchmal sind wir aber uneins mit uns selbst und haben den Eindruck, es sprechen viele innere Stimmen durcheinander. Diese inneren Stimmen oder Kräfte können lähmend oder quälend wirken, wenn sie dauerhaft im Widerspruch oder Wettstreit miteinander stehen, sie sind oft aber unbewusst oder nicht offen benannt. Ein Ansatz, innere Spannungen oder Konflikte sichtbar zu machen und zu bearbeiten, ist die Methode des „Inneren Teams“. Diese Methode basiert auf einem Persönlichkeitsmodell des Hamburger Psychologen Friedemann Schulz von Thun.
Mit dem Ergründen und Benennen eines jeden Teammitglieds können Widersprüche visuell anschaulich gemacht werden. Diese Methode bringt Übersicht und Ordnung und hilft Ihnen, Ihre Mitglieder zu verstehen und zu integrieren.
Wie läuft eine Gesprächstherapie?
Jeder Mensch, so der amerikanische Psychotherapeut Carl Rogers, trägt alles zur Heilung notwendige in sich. Er ist selbst am besten in der Lage, seine persönliche Situation zu analysieren und Lösungen zu finden. Rogers nennt das die „Selbstverwirklichungs-“ oder „Selbstaktualisierungstendenz“. Er beschreibt das grundlegende menschliche Bedürfnis, „sich auszuweiten, auszudehnen, zu entwickeln, autonom zu werden, zu reifen“.
Das heißt im Gespräch mit Ihnen tritt meine Sichtweise in den Hintergrund. Meine Aufgabe als wohlwollendes Gegenüber ist es, ein Klima zu schaffen, in dem Sie ihre Problematik in Ruhe erforschen und verbal beleuchten dürfen. Ich werde Sie aktiv zuhörend und empathisch durch Ihren Prozess begleiten. Sie stehen hier im Mittelpunkt mit Ihren Gefühlen. Ich werde keine Ratschläge erteilen oder Bewertungen vornehmen, um Ihnen Raum zu geben, den Weg zu Ihrer eigenen Lösung zu finden.
